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Die Geschichte zur Kirche am Lueg

(Kurzfassung)
Lueg ist ein Ortsteil der Gemeinde Gries am Brenner. Ethymologisch wird Lueg mit "Loch" in Verbindung gebracht und drückt aus, dass sich die östliche und westliche Talseite verengen und der letzte steile Anstieg zum Brennerpass noch zu bewältigen ist.
Ursprünglich stand hier eine Höhlenburg, die später zu einer Feste (=Burganlage) ausgebaut wurde. Diese befand sich im Besitz der Herren Tarant und Dornsberg. Diese waren treue Gefolgsleute der Tiroler Landesfürsten im Kampf gegen den Bischof von Brixen. Als Folge des Friedensvertrages von 1241 musste die Anlage abgerissen werden.
Die Talenge wurde immer wieder befestigt und erlangte mehrfach eine große strategische Bedeutung. Hier befand sich im Mittelalter eine der wichtigsten Zollstätten des Landes Tirol. Seit 1287 war sie die ertragreichste Zollstätte Tirols und wurde 1778 zum Oberzollamt erhoben und erst 1815 aufgelassen. Das schlossartige Zollamtsgebäude wurde 1809 auf Befehl Marschall Lefebvers zerstört. Von der ehemaligen Zollstätte sind nur noch die Kapelle und der Widum erhalten.
Geschichte der Kirche am Lueg
1449 wurde neben der Zollstation eine kleine Kirche errichtet, wofür Erzherzog Sigmund der Münzreiche eine Kaplanei stiftete. Der Nordturm wurde erst ca. 50 Jahre später errichtet. Die Kirche wurde dem Patron der Wanderer und Reisenden, St. Christoph, geweiht. Sigmund der Münzreiche, der Erbauer der Kirche, fügte dem Patron der Reisenden seinen Namenspatron bei. Die Kirche wurde zwar im spätgotischen Stil erbaut, erinnert aber eher an die Romanik.
Das Kirchlein erfreute sich großer Beliebtheit, wurde vermutlich zu klein und deshalb von 1684 - 1686 umgestaltet und vergrößert. Bei dieser Umgestaltung kamen eine Vorhalle und nordseitig eine Sakristei dazu. Außerdem wurde das Innere der Kirche barockisiert.
1812 kaufte der Inhaber des benachbarten Wirtshauses das Kirchlein und den Widum und sorgte für die Erhaltung. Eine völlig neue Umgestaltung erfolgte 1892, als man den Innenraum
dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend färbelte und mit historischen Dekorationsmalereien versah.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche von der Familie Steiner erworben, die sie schließlich 1990 dem Verein "Rettet die Kirche am Lueg" übergab. Der Verein setzte sich zum Ziel, nach Jahren des Verfalls und zahlreichen Diebstählen, die Kirche zu sanieren und zu restaurieren. Die eindrucksvolle und kostenintensiver Renovierung der Kirche am Lueg war nur mit unglaublichem Einsatz, Privatinitiative und öffentlicher Hilfe möglich.
Allen, die dazu beigetragen haben, ein aufrichtiges Vergelt´s Gott.